„Alle Politiker meiner Heimat stehen hinter der Elektrifizierung der Strecke Hof-Regensburg. Wir erwarten uns davon eine wesentliche Verbesserung für den Güterverkehrsstandort Hof, die bestmöglichen Voraussetzungen für die Wiedereinrichtung einer Fernverkehrsstrecke und den zukünftigen Direktanschluss an den Flughafen München“, macht CSU-Landtagsabgeordneter Alexander König in einem Schreiben an den Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamtes, Gerald Hörster, deutlich.
Das Eisenbahn-Bundesamt mit Sitz in Bonn ist eine unabhängige Behörde, die unter anderem für das Genehmigungsverfahren der Elektrifizierung zuständig ist. König stellt in seinem Brief klar, dass die Menschen den Nutzen zeitgemäßer Bahninfrastruktur für die Region erkennen und befürworten. „Die Anlieger an der Bahnstrecke fordern aber auch mit Recht die unbedingte Berücksichtigung ihrer Interessen ein und das ist in diesem Fall der Lärmschutz“, so der CSU-Landtagsabgeordnete gegenüber dem Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamtes. Alexander König teilt die Ängste der Menschen in Schwarzenbach an der Saale, Oberkotzau und Hof hinsichtlich der Lärmbelastung an der künftig elektrifizierten Bahnstrecke. „Die Strecke Hof-Regensburg stellt für den Güterverkehr künftig den Lückenschluss zwischen den deutschen Seehäfen und Österreich sowie Südosteuropa dar und dient der Entlastung aller bisherigen Nord-Süd-Routen. Dadurch wird aus einer bisher völlig untergeordneten Bahnstrecke eine europäische Güterverkehrsstrecke und Fernverkehrsstrecke für den Personenverkehr mit komplett neuer Qualität“, unterstreicht König die Bedeutung der Elektrifizierung. Das hat zur Folge, dass nach Abschluss der Baumaßnahmen voll ausgelastete Güterzüge vor allem nachts im maximalen Rhythmus verkehren. Der von der Deutschen Bahn geplante IC-Fernverkehr mit Doppelstockwagen zur Anbindung aller Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern wird zusätzlich zum Regionalverkehr auf der Strecke rollen. „Diese gewaltige Vervielfachung des Bahnverkehrs auf der Strecke Hof-Regensburg kommt ohne Zweifel dem Neubau einer Strecke gleich“, stellt Alexander König fest. Und genau an diesem Punkt setzt der CSU-Landtagsabgeordnete in seinem Schreiben an das zuständige Eisenbahn-Bundesamt an: ein entsprechender Lärmschutz ist nämlich nur bei Neubaustrecken gesetzlich vorgeschrieben. Wird eine bestehende Strecke in mehreren Abschnitten überplant und ertüchtigt, gilt eine solche Maßnahme nicht als Neubau und es hat kein Lärmschutz zu erfolgen. „Es ist meiner Ansicht nach nicht sachgerecht und zudem rechtswidrig, wenn die Planfeststellungsverfahren scheibchenweise durchgeführt werden und die grundlegenden Veränderungen und die künftigen Verkehrsmengen nach dem Vollausbau der Gesamtstrecke außer Acht gelassen werden“, betont König in seinem Schreiben. In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland müssen bei der Realisierung erforderlicher Infrastrukturprojekte immer die berechtigten Interessen der Menschen berücksichtigt werden. „Wir alle wollen die Elektrifizierung der Strecke Hof-Regensburg unbedingt und wollen gemeinsam verhindern, dass die Realisierung nicht von Anfang an zum Alptraum und infrastrukturellen Fiasko für alle Beteiligten wird. Deshalb ist es aus meiner Sicht unerlässlich, seitens des Eisenbahn-Bundesamtes von Anfang an klar zu stellen, dass der vollumfängliche Lärmschutz entsprechend einer Neubaustrecke garantiert werden muss“, fordert Alexander König in seinem Schreiben an den Präsidenten der Behörde. Nachdem die Elektrifizierung ganz objektiv zu einer grundlegenden qualitativen und quantitativen Veränderung der Strecke führt, ist für den CSU-Landtagsabgeordneten unbestritten, dass die betroffenen Menschen vollumfänglich vor dem zu erwartenden Lärm geschützt werden müssen.